Blasenentzündung behandeln
Was tun bei Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung ist unangenehm und kann sehr schmerzhaft sein. Eine frühzeitige und gezielte Behandlung ist wichtig, um die Beschwerden schnell zu lindern und Komplikationen wie eine Nierenbeckenentzündung zu vermeiden. Zu den wichtigsten Basis-Maßnahmen zählt die Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr.
Was hilft bei Blasenentzündung? Überblick
Ein unkomplizierter Harnwegsinfekt (Zystitis) lässt sich in der Regel durch eine frühzeitige Behandlung zügig in den Griff bekommen. Dabei spielen geeignete Medikamente gegen Blasenentzündung ebenso eine wichtige Rolle wie allgemeine Verhaltensmaßnahmen (z. B. ausreichend trinken).
Basis-Maßnahmen bei Blasenentzündung
Folgende goldenen Regeln sollten Sie bei einem Harnwegsinfekt beachten, um die Genesung zu unterstützen:
- Trinken Sie ausreichend – mindestens zwei Liter am Tag. Auf diese Weise wird das Ausspülen der Erreger gefördert.
- Achten Sie auf eine regelmäßige und vollständige Entleerung der Blase.
- Halten Sie den Blasen- und Nierenbereich warm – z. B. mit einer Wärmflasche.
Möglichkeiten der Selbstmedikation
Insbesondere bei leichten und mittelschweren Beschwerden kann auf rezeptfreie Arzneimittel und Tees zurückgegriffen werden. Zur Selbstmedikation kommen beispielsweise in Frage:
- Blasen- und Nierentees mit diuretischen, also harntreibenden Eigenschaften (Durchspülungstherapie). Diese Tees wirken mitunter zusätzlich krampflösend und entzündungshemmend. Zu den bewährten Inhaltsstoffen zählen u. a. Goldrutenkraut, Birkenblätter oder Brennnesselkraut.
- Pflanzliche Arzneimittel gegen Blasenentzündung (mit Inhaltsstoffen wie Bärentraubenblättern, Kapuzinerkresse, Meerrettichwurzel, die z. B. eine antiseptische, antivirale und/ oder entzündungshemmende Wirkung haben)
- Leichte Schmerzmittel oder krampflösende Mittel
Antibiotika bei Blasenentzündung
Insbesondere bei einem Harnwegsinfekt mit stärker ausgeprägten Beschwerden kann mitunter die Gabe von Antibiotika notwendig sein.1 Experten betonen allerdings heute, dass die Gabe von Antibiotika als Therapie der unkomplizierten Blasenentzündung grundsätzlich kritisch hinterfragt werden sollte, um unnötige Therapien zu vermeiden und Resistenzentwicklungen zu reduzieren.1
Antibiotika töten die bakteriellen Erreger in der Regel zuverlässig ab – die Ursache der Blasenentzündung wird also behoben. Allerdings können Antibiotika aufgrund ihrer bakterienabtötenden Wirkung auch die Zusammensetzung der Scheiden- und Darmflora beeinträchtigen, was zu unangenehmen Nebenwirkungen führen kann. Lassen Sie sich hierzu ggf. vorab beraten und beachten Sie auch die Hinweise in der Gebrauchsinformation.
Die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums obliegt dem Arzt. Dabei sollten unter anderem das Erregerspektrum und mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen berücksichtigt werden. Die Therapiedauer richtet sich nach der Art des gewählten Antibiotikums und reicht von einem Tag bis hin zu sieben Tagen. Nehmen Sie das Medikament immer über die gesamte, verordnete Einnahmedauer ein und setzen Sie es nicht vorzeitig ab – auch dann nicht, wenn die Beschwerden bereits abklingen. Andernfalls kann die Entwicklung von Resistenzen begünstigt werden.
Sollte eine Blasenentzündung nicht bakteriell bedingt sein, können mitunter auch Antimykotika (Mittel, die gegen Pilze wirken) eingesetzt werden. Wird die Blasenentzündung durch einen Östrogenabfall in den Wechseljahren bedingt, kann eine hormonelle Behandlung zielführend sein.
Bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten: Impfung kann eine Option sein
Doch was tun, wenn die Blasenentzündung immer wieder kommt? Viele Frauen kennen das Problem des „rezidivierenden Harnwegsinfekts“. Neben D-Mannose sowie pflanzlichen Arzneimitteln zur Vorbeugung kann hier auch eine Impfung gegen Blasenentzündung in Frage kommen. Sie wird von Experten gegenüber der Langzeiteinnahme von Antibiotika vorgezogen.1
Die Impfung kann in Deutschland prinzipiell per Injektion (Spritze) oder mittels der Einnahme von Kapseln erfolgen. Ziel ist es, die Immunantwort gegen die typischen Erreger der Blasenentzündung zu verbessern und so künftig besser geschützt zu sein. Das Impfschema richtet sich nach der Art der Impfung, die Kosten werden derzeit nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Sprechen Sie dazu mit Ihrem behandelnden Arzt.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema Impfung gegen Blasenentzündung.